Die Brücke nach Terabithia

Leslie und Jess im Wald

Ein einsamer Außenseiter

In der Schule ist der elfjährige Jess ein Außenseiter und auch zu Hause findet er wenig Unterstützung und Zuwendung. Das Geld in der kinderreichen Familie ist knapp, als einziger Junge muss er sich gegen vier Schwestern behaupten und ständig hat Jess das Gefühl zu kurz zu kommen.

Abenteuer im Königreich Terabithia

Leslie und Jess lächeln sich in der Schule anRespekt und Anerkennung verschafft er sich nur durch seine sportlichen Leistungen. Kein Wunder, dass Jess zunächst stinksauer ist, als ihn seine neue Mitschülerin Leslie bei einem Wettrennen besiegt. Auch Leslie leidet unter der Nichtbeachtung ihrer Eltern und ebenso wie Jess wird sie von den anderen Schülern gehänselt. Denn Leslie kleidet sich seltsam, schreibt poetische Aufsätze und hat eine überbordende Fantasie. Aus anfänglicher Rivalität wird Freundschaft, die Leslie mit Einfallsreichtum fördert. Sie erschafft das Königreich Terabithia, wo die beiden ungestört von allen Sorgen inmitten seltsamer Fabelwesen, Riesen und Trollen ihre Zeit verbringen.

Ein tragischer Unfall

Blick ins Land Terabithia Mit Hilfe ihrer Fantasie wird Terabithia zu einem täglichen Abenteuer und die beiden Außenseiter schöpfen aus ihren Erfolgserlebnissen im Kampf gegen das Böse die Kraft, ihre Probleme mit Mitschülern, Lehrern und Eltern anzugehen. Eines Tages jedoch folgt Jess der Einladung seiner Lehrerin zu einem Museumsbesuch. Bei seiner Rückkehr erfährt er, dass Leslie auf dem Weg nach Terabithia tödlich verunglückt ist. Für Jess bricht eine Welt zusammen, doch dann erinnert er sich an das, was er von Leslie gelernt hat...

Über den Film

Der tragische Tod einer guten Freundin ihres Sohnes war für Katherine Paterson 1976 der Auslöser für ihren inzwischen weltweit millionenfach verkauften Roman „Die Brücke ins andere Land“. Das Buch gehört in den USA zu den meist geliehenen Büchern im Zeitraum zwischen 1990 und 2000 und wird in englischsprachigen Ländern oft im Schulunterricht eingesetzt.

Besonderen Reiz gewinnt der Film durch den Umstand, dass Jess und Leslie nicht nur ihre Vorstellungskraft in Terabithia schulen, sondern auch ihre soziale Kompetenz. Werden sie auf dem Schulhof getriezt, so finden sie in Terabithia eine Lösung, die sie in der Realität umsetzen.
K. Kollenberg, filmszene.de

Tragisch und vergleichsweise selten im Kinderfilm ist es, wenn eine der beiden Hauptfiguren stirbt, eine Gratwanderung, die dieser Film zu meistern versteht und dabei sein Publikum trotz des ersten Schocks mit einem Gefühl der Hoffnung entlässt. Jess überwindet seine Schuldgefühle gegenüber Leslie, er leistet, nun mit Unterstützung der Erwachsenen, Trauerarbeit und wird dadurch ein großes Stück reifer – ohne seine Fantasie dafür zu opfern.
Thomas Werner, hanisauland.de

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