Die drei Räuber

Die drei Räuber

Kein Gold, nur ein vorwitziges Mädchen

Es waren einmal drei grimmige Räuber: Schreckliche Kerle, die im finsteren Wald auf der Lauer lagen und alles plünderten, was des Weges kam. In einer tiefschwarzen Nacht überfielen sie eine Kutsche, wie es eben ihre Gewohnheit war. Doch welch eine Enttäuschung! Kein Gold, keine funkelnden Juwelen fanden sie vor, nur ein kleines vorwitziges Mädchen, das gegen ihren Willen auf dem Weg in ein Waisenhaus war. Von Angst keine Spur – im Gegenteil.

Lösegold für die clevere Geisel

Die drei Räuber Blitzschnell witterte die clevere Tiffany ihre Chance, dem gefürchteten Heim zu entgehen und gab sich listig als Tochter eines reichen Maharadschas aus, der für ihre Freilassung viel „Lösegold“ bezahlen würde. Der Trick funktionierte und die Räuber nahmen die kleine Geisel mit in ihr Quartier, wo sie deren finsteres Leben durch Witz und Charme gehörig durcheinanderbrachte. Bald schon bildeten die Vier eine Art Familie, und die Räuber konnten sich ein Leben ohne die kleine Nervensäge nicht mehr vorstellen. Doch die Wahrheit kam ans Licht und Tiffany musste den schweren Weg ins Waisenhaus antreten. Das brach den ruppigen Spießgesellen fast das Herz, denn das Kinderheim kannten sie nur zu gut.

Ohne Rübe keine Liebe

Die drei Räuber Einst mussten sie dort selbst den ganzen langen Tag auf den Zuckerrübenfeldern schuften, damit sich die böse, hartherzige Tante aus dem Sirup die köstlichsten Leckereien herstellen konnte. Doch Tiffany dachte nicht daran, solche Ungerechtigkeiten zu dulden! Mit Hilfe ihrer Räuberfamilie und den anderen Waisenkindern wurde die herrische Tante besiegt und aus dem Haus gejagt. Und die drei Räuber wussten plötzlich ganz genau, was sie mit dem vielen Gold, das bisher nutzlos in ihrer Schatzkammer lag, anfangen wollen...

Zurück auf der großen Leinwand!

Die filmische Umsetzung von Tomi Ungerers Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahr 1961 kam 2007 in die Kinos und begeisterte nicht nur ein Millionenpublikum, sondern auch die Kritiker. Neben der Geschichte, die im Tonfall der berühmten Vorlage erweitert wurde, bestechen vor allem die einfallsreichen Zeichnungen, die – trotz vieler eigener Akzente – die Originalität und den subversiven Charme der ursprünglichen Figuren bewahren.

Nun wurde dieser herausragende Zeichentrickfilm im Rahmen des Förderprogramms Filmerbe 2020 digitalisiert und wird als Kinderfilm des Monats garantiert eine neue Zuschauergeneration begeistern.

Die Kreativen von X-Filme beweisen wieder einmal ihre Klasse: diesmal mit einem Animationsfilm aus Deutschland, der es mit der Weltspitze aufnehmen kann. Schlichtweg genial muss man die filmische Umsetzung des Kinderbuch-Klassikers von Tomi Ungerer nennen. Das ist phantasievoll einfach, effektiv, vielschichtig, höchst amüsant und weder für Kinder noch Erwachsene unter Niveau. Ungerer spricht selbst, und auch die anderen Stimmen sind ein Vergnügen. Eine wahre Wonne, dieser Film.
FBW Pressetext: Prädikat besonders wertvoll

Tomi Ungerers Erzählung ist eine liebevoll umgesetzte Parabel über menschliche Tücken, die ständig zwischen Gut und Böse pendeln. Wie in vielen Kindererzählungen liegt auch hier das Augenmerk auf Mut, Willensstärke und Zusammenhalt, die Kinder brauchen, um ihre Fantasie auszuleben, um so Schicksalsschläge zu verarbeiten und ein glückliches Leben führen zu können. Die vermeintlich Bösen – die drei Räuber – haben in Wahrheit ein gutes Herz. Ein schöner Aufruf für Kinder, im Dunklen auch nach ein klein wenig Helligkeit zu suchen.
David Siems, programmkino.de

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