Das fliegende Klassenzimmer (2002)

Das fliegende Klassenzimmer 2002

Im Internat des Thomaner-Chors

Jonathan hat es schwer. Er ist schon von acht Internaten geflogen und nun hat er seinem Adoptivvater versprochen sich zusammenzureißen: Ausgerechnet das Internat des weltberühmten Thomaner-Chors soll seine letzte Chance sein. Als Jonathan in der Vorweihnachtszeit in Leipzig ankommt, rechnet er nicht damit, dass er dort lange bleiben wird.

Der Nichtraucher und die Externen

Das fliegende Klassenzimmer 2002Doch die neue Schule ist anders als die bisherigen Internate. Der dortige Kantor Dr. Bökh, genannt Justus, ist in Ordnung. Auch mit seinen Zimmerkameraden schließt Jonathan schnell Freundschaft: Der besonnene Martin, der stets hungrige Matz, der ängstliche Uli und der experimentierfreudige Sohn des Direktors, Kreuzkamm Junior. Als die vier Jonathan ihren Geheimtreff in einem alten Eisenbahnwaggon zeigen, werden sie von einem mysteriösen Mann überrascht – dem „Nichtraucher“. Der „Nichtraucher“ ist aber nicht der einzige, der Jonathan und seine Freunde in Atem hält. Da gibt es noch die „Externen“, mit denen die Internatsschüler ständig im Clinch liegen und deren hübsche Bandenchefin Mona.

Eine Kette turbulenter Ereignisse

Das fliegende Klassenzimmer 2002Und schließlich ist da noch der Text zu einem Theaterstück namens „Das fliegende Klassenzimmer“, den die Freunde im Eisenbahnwaggon gefunden haben. Als sie sich auf die Proben für die anstehende Weihnachtsaufführung stürzen, ahnen sie nicht, dass sie damit in alten Wunden bohren und eine Kette turbulenter Ereignisse auslösen, die am Ende aber eine für alle versöhnliche Überraschung bereithält...

Über den Film

Seine Menschlichkeit, seine Fantasie und seine Poesie sind zeitlos: Erich Kästners Romane erzählen von der Sehnsucht nach Zusammenhalt und Zusammenhang, Freundschaft und Zuneigung. Dabei stellt sich Kästner immer auf die Seite der Kinder: Er zeigt den Unsinn, den Kinder machen, die Fehler, die sie begehen, das Gespür für Ungerechtigkeit und er zeigt Erwachsene, die vergessen haben, dass sie auch mal Kinder waren. Die nach 1954 und 1973 dritte Verfilmung von „Das fliegende Klassenzimmer“ wurde von Tomy Wigand konsequent und selbst in Details stimmig in die heutige Zeit transferiert. Mit einer guten Mischung aus Humor, Spannung und Ernsthaftigkeit ist es dem Regisseur gelungen, dem Geist Kästners selbst dann treu zu bleiben, wenn dessen Verse gerappt werden - und der alte Zauber bleibt ungebrochen. Tiefe Humanität und intelligenter Spaß, laute und leise (Zwischen) Töne, Rückblenden in die ostdeutsche Geschichte und Einblicke in die Seelen der Erwachsenen machen diesen Film zu einem großen Erlebnis für Kinder und alle Erwachsenen, die ihre Kindheit nicht vergessen haben.
Kinder- und Jugendfilmkorrespondenz Nr. 92/2005

» zum Seitenanfang