Kinder des Himmels

Kinder des Himmels

Die Schuhe sind weg

Der 9-jährige Ali wohnt mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen in der Altstadt von Teheran. In einem unachtsamen Moment verliert er die Schuhe seiner Schwester Zahra. Eine Katastrophe, denn wie Ali besitzt sie nur ein einziges Paar. Aus Angst vor Bestrafung erzählen die Geschwister ihren Eltern nichts von dem Missgeschick. Da Zahra jedoch nicht ohne Schuhwerk in der Schule erscheinen darf, entwerfen die Kinder einen einfachen, aber effektiven Plan: sie teilen sich Alis Schuhe.

Zahra und Ali teilen sich ein Paar Schuhe

Kinder des HimmelsDas funktioniert, weil Zahra vormittags zum Unterricht muss und Ali erst am Nachmittag. Eine Zeit lang läuft alles bestens. Doch der fliegende Wechsel ist mit Rennereien und vielen Komplikationen verbunden und deshalb keine Lösung auf Dauer. Eines Tages kommt Zahra verspätet zum Übergabeort und Ali erhält für seine Unpünktlichkeit eine Strafe. Allmählich wird es immer schwieriger, die verlorenen Schuhe geheim zu halten.

Ist ein Marathonlauf die Lösung?

Kinder des HimmelsEin Ausweg scheint gefunden, als Zahra auf dem Schulhof ein Mädchen in ihren alten Schuhen entdeckt. Doch als die Geschwister das fremde Mädchen beobachten, stellen sie fest, dass es noch ärmer ist als sie selbst und fordern die Schuhe nicht zurück. Da erfährt Ali von einem Marathonlauf, bei dem als dritter Preis nagelneue Turnschuhe winken. Diese könnte er ohne Probleme im Geschäft gegen ein Paar Mädchenschuhe eintauschen. Das wäre die Lösung – aber wie erwischt man genau den dritten Platz?

Über den Film

Majid Majidi erzählt diese Geschichte konsequent aus der Sicht des Jungen, der aufgrund der Armut seiner Familie von unsäglichen Gewissenbissen geplagt wird und eine bewundernswerte Kraft entwickelt, um seinen Fehler wieder gutzumachen. Es ist eine leise, unspektakuläre Geschichte, die nie ihre Spannung verliert. Ein Wettlauf um Gewinn und Verlust wird mit Würde, Wärme und gegenseitigem Respekt geschildert. Obwohl der Regisseur auf ein Happy End verzichtet, macht sein Film Kindern Mut, ihre eigene Stärke zu erkennen und darauf zu bauen. Er lässt sie – wie auch Erwachsene – mit dem Jungen mitfühlen und mitfiebern und gibt ihnen einen Einblick in die iranische Gesellschaft und Kultur.
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Anrührend, spannend, mit fantastischen kleinen Schauspielern und ohne didaktischen Zeigefinger – diese „Kinder des Himmels“ sind eine Einladung, gutes Kinderkino einer fremden Welt zu entdecken.
Dirk Jasper Filmlexikon

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