Russland – Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane

Russland – Im Reich der Tiger,  Bären und Vulkane

Unendliche Weiten

Gewaltig, erhaben und faszinierend sind die Landschaften des riesigen Gebiets, das sich vom Ural im Westen bis zu den Vulkanen der Halbinsel Kamtschatka im Pazifik erstreckt. Russland ist nicht nur das größte Land der Erde, die Ökologie umfasst auch fast alle Klimazonen und Lebensräume, die die Welt zu bieten hat. Das höchste Gebirge Europas und der tiefste und älteste See der Erde sind dort zu finden; Temperaturschwankungen von 80 Grad Celsius sind in der sibirischen Taiga die Regel. Es gibt Eis- und Sandwüsten, Hochgebirge, Tundra und Taiga mit dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Erde. Und alles ist belebt.

Erstmals mit der Kamera eingefangen

Russland – Im Reich der Tiger,  Bären und VulkaneImposante Landschaftspanoramen und detaillierte Tieraufnahmen wechseln in Russland einander ab und gewähren spektakuläre Einblicke in eine weitgehend unentdeckte Wildnis. Zum Teil erstmals mit der Kamera eingefangen wurden vom Aussterben bedrohte Tiere wie die majestätischen Amur-Tiger oder die langhalsige Weichschildkröte, die um einen Sonnenplatz am Strand kämpfen muss. Die Zuschauer begegnen Moschusochsen, die aus der Zeit der Mammuts stammen und auch so aussehen sowie scheuen Wassermaulwürfen, die Desmane genannt werden.

Ein Mammutprojekt

Russland – Im Reich der Tiger,  Bären und VulkaneAber auch wohlbekannte Tiere überraschen: Etwa Kolkraben, die rodeln und kleine Hügel hinunter kullern, Braunbären, die ein paar wütenden Bienen nichts entgegenzusetzen haben oder Eidechsen, die mit ein paar Bauchtanzbewegungen vollständig im Sand versinken. Diese herausragende Dokumentation entführt das Kinopublikum in ein geheimnisvolles, noch weitgehend unerforschtes Land von überwältigender Schönheit – mit Vulkanen, die das schneebedeckte Land in eine Mischung aus Feuer und Eis verwandeln, gewaltigen Gebirgen, zähen anpassungsfähigen Tieren, kurzen Sommern und langen Eisphasen.

Über den Film

In dreieinhalbjähriger Produktionszeit filmten insgesamt zehn Kamerateams unter der Leitung des versierten Tier-
filmers Henry M. Mix, um in den unendlichen Weiten
Russlands die schönsten Momente von Flora und Fauna
abzulichten – immer auf der Suche nach dem Unbekannten, dem Unerwarteten. Viele Landstriche waren bis vor kurzem noch Sperrgebiet und daher tabu für Kameras.
1.200 Drehtage unter schwierigsten Wetter- und Produktionsbedingungen, davon 50 Stunden Flugaufnahmen, mehr als 100.000 Reisekilometer und 600 Stunden Rohmaterial – die größte Wildnis der Erde bietet nicht nur Superlative, sondern verlangt dasselbe von Filmemachern, die sich ihm nähern möchten. Dank modernster Ausrüstung, Kameratechnik und unendlicher Geduld sind beeindruckende Bilder über einen der spektakulärsten Naturräume unseres Planeten
entstanden. Bilder, deren klare, unverstellte Schönheit man so schnell nicht wieder vergessen wird.

Sprecher Siegfried Rauch verzichtet auf drollige Tier- stimmen und anbiedernde Verniedlichung, unter denen zahlreiche Naturdokumentationen heute leiden. Gerade diese Sparsamkeit macht die unbekannte Naturschönheit besonders für ein Kinderpublikum packend – nicht zuletzt, weil „Russland“ daran erinnert, dass eine überwältigende und bedrohte Tierwelt nicht nur in den Weltmeeren und auf fernen Kontinenten zu entdecken ist.
Lida Bach, Titel Magazin, 25.11.2010

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