Der Mistkerl

Der Mistkerl

Pauline schlägt Mamas Verehrer in die Flucht

Pauline ist stinksauer! Ihre Mutter Anna trifft sich heimlich mit einem neuen Freund und hat ihr nichts davon gesagt. Kein Wunder: Jedes Mal, wenn die alleinerziehende Anna einen neuen Verehrer ins Haus bringt, wird dieser von der 9-jährigen Pauline erst einmal einem aufwändigen Testverfahren unterzogen. Die Ergebnisse werden in Plus- und Minus-Listen zusammengefasst und wenn Anna immer noch nicht einsehen will, dass der Neue nichts taugt, dann fallen dem cleveren Energiebündel garantiert andere Tricks ein, um die Kandidaten in die Flucht zu schlagen.

Der coole Motorrad-Typ Pit soll büßen

Der MistkerlPauline hat schnell heraus, wer diesmal der Glückliche ist. Er heißt Pit und ist ein eingeschworener Junggeselle, dem vermeintliche Unabhängigkeit über alles geht. Als der coole Motorrad-Typ von Annas „Anhang“ erfährt, macht er umgehend Schluss. Vom Familienleben bekommt er nämlich Verstopfung, behauptet er. So ein ekliger Mistkerl! Obwohl Pauline froh ist, ihre Mutter wieder für sich zu haben – dafür soll er büßen!

Pauline startet Pits Umerziehung

Der MistkerlGemeinsam mit ihrem Freund Leon macht sie dem „Mistkerl“ das Leben zur Hölle, bis Pit nach einem ihrer fiesen Streiche einen Unfall hat und ins Krankenhaus kommt. Geplagt von Schuldgefühlen startet Pauline nun ihr Sympathieprogramm: Der Ex ihrer Mutter soll sie kennen und lieben lernen. Pits Umerziehung zum Kinderfreund und Ehemann gestaltet sich zunächst kompliziert, aber schließlich sind Anna und Pit wieder glücklich vereint. Ende gut, alles gut? Nicht ganz, denn ein Mann im Haus bringt manch unangenehme Veränderung mit sich, die sich Pauline so nicht vorgestellt hat...

Über den Film

Mit viel Witz und Einfühlungsvermögen in die kindliche Psyche erzählt Andrea Katzenberger in dieser kurzweiligen, lebensnahen Gegenwartskomödie von der kratzbürstigen Pauline, die eifersüchtig die Liebhaber ihrer Mutter beäugt und erst nach einigen Kämpfen begreift, dass Liebe und Zuneigung auch teilbar sind.

Es ist ein turbulenter, ereignisreicher, ebenso unterhalt- samer wie hintersinniger Kinderfilm, den Andrea Katzenberger als ihr Kinodebüt verfasst und inszeniert hat. „Der Mistkerl“ ist ein seltener Glücksfall fürs deutsche Kinderkino: Endlich wieder einmal ein überzeugender Stoff mit glaubwürdigem Gegenwartsbezug, der bisweilen die gängigen Actionvorbilder der Kinder liebevoll parodiert und sich nicht gelackten „Zeitgeist“-Chiffren anbiedert.
Horst Peter Koll, film-dienst Nr. 16-2001

Geschickt inszeniert die Regisseurin die Annäherung zwischen den Kids und dem erwachsenen Mann, gleichzeitig schildert sie einfühlsam aus kindlichem Blickwinkel die Verlustängste eines Mädchens, dass sich in ihrer Rolle als Vertraute der Mutter bedroht fühlt. Die Stärke dieses zwischen Realität und Überhöhung pendelnden Kinderfilms liegt in der Figur der durchsetzungsfähigen und gleichzeitig sehr verletzbaren Pauline, die nur langsam lernt, ihren Absolutheitsanspruch aufzugeben.
kino.de

» zum Seitenanfang