Königreich Arktis

Königreich Arktis

Eine unwirtliche Gegend

Im Sommer geht die Sonne nie unter, im Winter liegt Dunkelheit mit Temperaturen von minus 40 Grad und mehr über der Landschaft. Es ist eine unwirtliche Gegend: schroff, kalt, zerklüftet aber dennoch atemberaubend schön – es ist das Königreich Arktis. Polarfüchse stapfen durch die Schneewüste, Möwen segeln über bizarr geformte, bläulich schimmernde Eisberge, Walherden ziehen ihre Bahnen durch das eisige Wasser. Mehr als fünfzehn Jahre haben die Filmemacher unter Extrembedingungen in der Arktis gedreht, sich ganz nah an die Tiere herangewagt, um bisher nie Gesehenes auf die Leinwand zu bringen.

Realistisch, spannend und hautnah

Königreich Arktis Realistisch, spannend und hautnah begleitet die Kamera zwei typische Polarbewohner: den Eisbären Nanu und das Walross Seela, vom Zeitpunkt ihrer Geburt bis hin zu dem Tag, an dem sie selbst auf Partnersuche gehen und ihre eigenen Kinder bekommen. Die Zuschauer werden Zeuge des Heranwachsens der Tierkinder, ihrer Nahrungsbeschaffung und ihres harten Existenzkampfes angesichts einer Umwelt, die sich durch den Klimawandel rapide verändert. Die Temperaturen steigen, der arktische Winter wird kürzer und das Eis zieht sich kontinuierlich zurück.

Ein Leben auf immer dünnerem Eis

Königreich Arktis Während das Jagen für Nanu immer schwieriger wird, finden Seela und ihre Herde immer weniger überlebensnotwendige Eisschollen, die groß und dick genug sind, um sich darauf auszuruhen. Aber auch die anderen Arktisbewohner bewegen sich buchstäblich auf dünnem Eis, denn auch ihre Verbreitungsgebiete und Jagdmöglichkeiten werden durch die globale Erwärmung immer kleiner. Dauert die Erderwärmung unvermindert an, könnte bis 2040 im Sommer so gut wie kein Treibeis mehr vorhanden sein. Gelingt es uns nicht, den Klimawandel aufzuhalten, droht das Königreich Arktis unterzugehen und mit ihm seine Bewohner.

Über den Film

Der Eisbär als „König der Arktis“ steht im Mittelpunkt dieser beindruckenden Produktion von National Geographic – und damit ein Tier, das seit der Medienkarriere von Zooeisbär Knut zum liebsten deutschen Kuscheltier aber auch zum Symbol für den Klimawandel geworden ist. Aus über 800 Stunden Filmmaterial entstand eine visuell bestechende Dokumentation über das Königreich Arktis und seine Bewohner, die erfreulicherweise auf eine aufdringliche Vermenschlichung und Verniedlichung verzichtet. Hier wie überall gilt das Spiel vom Fressen und Gefressenwerden, doch auf exzessive Bilder der Gewalt wurde verzichtet. Als Erzähler fungieren Kinder, die ihr Wissen über die Arktis eher beiläufig einfließen lassen, indem sie die Lebensumstände der Tiere erklären – kindgerecht, aber nicht kindisch.

Doch Königreich Arktis ist kein reiner Naturfilm, keine bloße Aneinanderreihung außergewöhnlicher und berührender Tieraufnahmen, sondern auch die Dokumentation einer schleichenden Umweltkatastrophe.

Am Überlebenskampf der Arktisbewohner wird deutlich, welche Folgen der vom Menschen geschaffene Klimawandel hat: das „ewige“ Eis schmilzt – und ohne Eis kein Eisbär!

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