Einen Trickfilm in Stop-Motion-Technik machen

Was ist ein Trickfilm?

Teller aus Gemüse gebastelt aus KneteUnter einem Trickfilm bzw. einer Animation - diese beiden Begriffe werden synonym verwendet - versteht man eine Folge von Einzelbildern, die zusammen gesehen (wirklich im Sinne von ‚Sehen’) den Eindruck einer Bewegung vermitteln.

Ermöglicht wird dieser Effekt durch die menschliche Sinneswahrnehmung. Die Netzhaut des Auges hält den Eindruck eines Bildes für den Bruchteil einer Sekunde fest. Folgt schnell ein zweites Bild, ist das Auge bzw. das Gehirn nicht fähig, die Bilder voneinander zu trennen. Die „Trägheit des Auges“ führt dazu, dass eine schnelle Abfolge von geringfügig veränderten Einzelbildern als kontinuierliche Bewegung wahrgenommen wird. Denkt man an das Daumenkino, wird diese physiologische Tatsache anschaulich: Starre Einzelbilder, von Bild zu Bild minimal verändert, verschmelzen zu einer Bewegung.

Figuren aus Gemüse für einen TrickfilmGenau das ist das Faszinierende am Trickfilm: Er kann sich über alle Gesetze der Schwerkraft, der Logik und der Natur hinwegsetzen. Er wird nur durch die Ideen und die Fantasie der Zeichnungen oder Gegenstände, die im realen Leben zu keinerlei Eigenbewegung fähig sind, in Bewegung gesetzt.

Unmögliches wird möglich!

Mach einen Trickfilm im Stop-Motion-Verfahren

LegetrickIm „Stop-Motion-Verfahren“ wird ein Foto gemacht, danach werden die Figuren bei ausgeschalteter Kamera minimal bewegt bzw. verändert und anschließend ein neues Bild aufgenommen. Beim Legetrick (Flachfigurenfilm) werden ausgeschnittene Bilder aus Pappe, Papier oder Stoff auf einer horizontalen Fläche Bild für Bild bewegt. Auch dreidimensionale, allerdings sehr flache Objekte können verwendet werden - auch Streichhölzer, Radiergummis und Büroklammern können aufregende Geschichten erzählen.

Lauter Münder aus KneteIhr könnt Euch aber auch vorher eine Kulisse bauen und von vorne filmen. Anstatt zweidimensionaler Zeichnungen und Flachfiguren könnt ihr dreidimensionale Objekte animieren. Geeignet sind Modelle, Spielzeug wie Puppen und Autos, Lego, Alltagsgegenstände, Knetfiguren oder auch Gemüse, was anschließend natürlich zu einem leckeren Essen verkocht werden sollte.

Junge Trickfilmer*innen finden auf der Kinderseite der Bundeszentrale für politische Bildung „Hanisauland“ alle Informationen zum Thema Trickfilm und sogar einen Trixomat, mit dem ihr selbst gemachte Figuren oder eigene Fotos zum Laufen bringen und einen Trickfilm herstellen könnt.

Bevor ihr filmt, solltet ihr Euch ein Drehbuch ausdenken und euch Gedanken machen:

  • Welche Figuren kommen vor?
  • Wo und wann spielt die Geschichte?
  • Was ist der Anfang meiner Geschichte?
  • Was passiert im Hauptteil?
  • Wie löst sich das Geschehen auf, sprich was ist der Schluss meiner Geschichte?

Eine App für die Stop-Motion-Technik

Mit der App „Stop Motion Studio“ (für iPhone, iPad und Android Handy oder Tablet) kann man ganz einfach einen Trickfilm aus vielen Einzelbildern selber machen. Ihr könnt Euch die App im App Store auf euer Smartphone (oder das der Eltern) herunterladen.

Theos Tipp: Es gibt eine kostenlose (Blau) Version, die absolut ausreicht. Die kostenpflichtige (Rosa) Pro-Version hat zusätzliche Specials und Effekte.

» Anleitung, wie die App funktioniert

» Ideen, wie man zu Hause sein eigenes Trickfilmstudio bauen kann

» Videos und Anleitungen für Knetfilme

Filmmusik

Und was ist mit der Filmmusik? Aufgepasst beim Thema Urheberrecht! Musik von Künstlern dürft ihr nicht einfach so für euren Film verwenden. In diesem PDF findet ihr hilfreiche Hinweise zum Thema Urheberrecht und Filmmusik - inklusive kostenloser (GEMA-freier) Musik für euren Film!

Viel Spaß beim Trickfilmen!

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