Der Junge und die Wildgänse

Thomas im Wasser mit vielen Wildgänse-Küken

Endlich Ferien!

Kein WLAN und kein anderes Kind weit und breit! Anstatt seine Ferien mit Computerspielen in seinem Zimmer zu verbringen, soll Thomas zu seinem geschiedenen Vater Christian in die Camargue reisen. Eigentlich kennen sich Vater und Sohn kaum, denn Thomas lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter und deren neuem Lebensgefährten in Paris. Und nun soll er seine Ferien damit verbringen, mit seinem schrulligen Vater in der Einöde zu hocken, sich endlose Vorträge über die Flora und Fauna anzuhören und sich von ihm in die Natur schleppen zu lassen. So hatte sich Thomas seine Ferien nun wirklich nicht vorgestellt.

Ein spannendes Abenteuer

Thomas fliegt mit dem Ultraleichtflugzeug und die Wildgänse folgen ihm

Und es kommt noch schlimmer: Der Wissenschaftler erforscht eine bedrohte Art von Wildgänsen und hat einen verrückten Plan: Thomas soll ihm dabei helfen, einem Schwarm verwaister Junggänse die sicherste Flugroute von Norwegen nach Frankreich zu zeigen. Trotz anfänglicher Skepsis freundet sich Thomas mit den Tieren an und bevor er sich versieht, steckt er in einem ebenso grotesken Gänsekostüm wie sein Vater. Als ihn verwaiste Gänseküken zu ihrem „Muttertier“ wählen, erlebt er bald das größte Abenteuer seines Lebens. Anders als geplant, wird nicht Christian, sondern Thomas in einem Ultraleichtflugzeug den so wichtigen ersten Trip an der Seite der Jungvögel durchführen...

Über den Film

In atemberaubenden Bildern erzählt Regisseur Nicolas Vanier (BELLE & SEBASTIAN) in DER JUNGE UND DIE WILDGÄNSE eine berührende Geschichte über die Liebe zur Natur, familiären Zusammenhalt und den Mut das Richtige zu tun. Der herzerwärmende Familienfilm über einen Jungen, der unverhofft eine ganz besondere Beziehung zu einer bedrohten Tierart entwickelt, ist in Zeiten von Klimawandel und Artensterben, relevanter denn je. Er beruht auf dem Sachbuch „Mit den wilden Gänsen fliegen“ von Christian Moullec. Der passionierte Ornithologe unternahm tatsächlich erfolgreiche Bemühungen, gefährdeten Wildgänsen sicherere, alternative Zugrouten anzugewöhnen.

Der französische Originaltitel ist um einiges poetischer. „Donne Moi Des Ailes“ heißt übersetzt in etwa „Verleihe mir Flügel“ und stellt den Coming-of-Age-Aspekt der Geschichte noch deutlicher heraus. Es ist berührend zu sehen, wie sich der von Jungschauspieler Louis Vazquez („Der Klavierspieler vom Gare du Nord“) in jeder Phase überzeugend dargestellte Thomas von einem nervigen Rotzlöffel in Richtung eines Verantwortung übernehmenden, mutigen jungen Mannes entwickelt. Ebenso viel Freude bereitet es mitzuerleben, wie die Entfremdung, die Distanz und emotionale Kälte zwischen Vater und Sohn sich durch das Finden und Durchführen eines gemeinsamen Projektes stufenweise und glaubhaft auflösen.
Oliver Kube, Filmstarts.de

Lange, spektakuläre Sequenzen sind im Flug gefilmt, praktisch auf Tuchfühlung mit den Gänsen. Dabei entstehen wunderbare Landschaftsaufnahmen, die die Schönheit der Natur und das Gefühl der Freiheit feiern. Die ökologische Botschaft, dass der Mensch die Erde und die letzten Lebensräume der Wildtiere schützen muss, kommt unaufdringlich an.
Bianka Piringer, spielfilm.de

» zum Seitenanfang