Die Eiche – Mein Zuhause

Ein Eichhörnchen steht auf einem dicken Ast und schnuppert nach oben

Von der Wurzel bis zur Krone

Im Mittelpunkt dieser Naturdokumentation steht eine 210 Jahre alte Eiche, die Lebensraum für viele Tiere bietet: Eichhörnchen, Specht, Rüsselkäfer, Eichelhäher, Ameise, Feldmaus, Wildschwein und Schleiereule – sie alle finden in und in der Umgebung der Eiche Nahrung, Zuflucht, Unterschlupf und ein Zuhause. Wie ein Mietshaus der Natur hat jedes Tier seinen Platz und seine Rolle: Weit oben warnt der Eichelhäher alle anderen Tiere vor drohenden Gefahren. In der Etage darunter hat das flinke Eichhörnchen sein Nest. Im Erdgeschoss wuseln die unermüdlichen Ameisen und im Keller leben die Feldmäuse, deren Höhle immer mal wieder Gefahr läuft, vom Hagelregen eines heftigen Sommergewitters geflutet zu werden.

Eichelhäher mit Jungen im Nest

Ein Mikrokosmos im Rhythmus der Jahreszeiten

Unter den Nachbarn gibt es Zank und Futterneid und nicht alle Bewohner sind nützlich. Doch die Eiche weiß sich gegen Schädlinge zu wehren und profitiert zudem von den Lebewesen, die Eicheln verteilen, aus denen neue Bäume wachsen. In und um Eichen findet sich ein erstaunlich abwechslungsreiches Ökosystem und die an Eichenwälder gebundenen vielfältigen Lebensgemeinschaften von Fauna und Flora sind unersetzliche Bestandteile der belebten Umwelt.

Über den Film

Eine detailreiche Bildgestaltung und fantasievolle Montage erschaffen ein visuell, akustisch und atmosphärisch spektakuläres Werk, das den Blick auf diesen Lebensraum direkt vor unserer Haustür dauerhaft verändern wird. Ein Film für die große Kino-Leinwand, um mit allen Sinnen in die Natur einzutauchen.

Dabei überlassen es die preisgekrönten Regisseure den Tieren, von dem Leben in ihrer Eiche im Wandel der Jahreszeiten zu erzählen. Sie verzichten auf einen Begleitkommentar, der die poetische Harmonie nur stören würde. Wir hören nur die Geräusche von Regen und Wind, das Knacken der Äste, das Rascheln der Blätter und die Rufe und markanten Töne der Tiere. Es ist die Natur selbst, die hier zu Wort kommt.

Dadurch, dass Mikrokameras zum Einsatz kamen und DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE mit einer generell wunderschönen Ästhetik aufwarten kann, verdient sich die Dokumentation einen Platz weit oben auf Toplisten. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass man nicht ganz genau sagen kann, ob nun die Eiche oder eher die tierischen Mietparteien die Protagonisten abgeben. Es ist die Symbiose beider, was natürlich auch Sinn ergibt. Immerhin handelt es sich um ein Ökosystem, das aus Symbiont (Baum) und Biozönose (Tiere) besteht. Das Naturportrait ist aufgrund dessen eine absolute runde Einheit, auch weil sich am Ende des Films der natürliche Kreislauf wieder schließt und eine perfekte Balance zwischen Aufklärung, Information und Poesie einstellt.
Michael Gasch, film-rezensionen.de

Dabei inszenieren die Regisseure ausgesprochen kindgerecht, verzichten zum größten Teil auf Szenen vom Fressen und Gefressenwerden und wenn doch, dann beschränken sie sich auf Fehlversuche, die nicht nur eine gewisse Komik, sonderns auch Tempo in den Film bringen. So zum Beispiel wenn ein Bussard einen kleinen Vogel durch den Wald jagd und die Kamera dran bleibt, ähnlich wie in STAR WARS, wenn Luke Skywalker quer durch den Todesstern rast. Überhaupt scheint es für die Kamera keinerlei Grenzen zu geben, egal ob im Vogelnest oder unterirdisch im Mauseloch, überall darf sie in die gute Stube und versorgt uns mit Bildern und Eindrücken, wie wir sie noch nicht gesehen haben. Schon damals in MIKROKOSMOS beeindruckten die Aufnahmen, heute sind sie digital auf der großen Leinwand in einer noch viel besseren Auflösung zu sehen.
Kalle Somnitz, filmkunstkinos.de

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