Das fliegende Klassenzimmer (1954)

Das fliegende Klassenzimmer 1954

Die legendäre Erstverfilmung

Wer bislang nur die beiden neueren Verfilmungen aus den Jahren 1973 und 2002 kennt oder das Buch von Erich Kästner gelesen hat, der fragt sich vielleicht, wie hätte der Autor selbst seinen Roman verfilmt? Wie hätten der kleine Ulli und der dicke Matz zu Kästners Lebzeiten, also vor ca. 50 bis 60 Jahren ausgesehen. Wie hätten sie sich ausgedrückt oder wie sah ihr Internatsalltag aus?

Das fliegende Klassenzimmer 1954In diesem Kinderfilm des Monats Special haben Sie die seltene Gelegenheit das Original aus dem Jahr 1954 zu sehen, für das Erich Kästner selbst das Drehbuch schrieb. Kästner hielt sich dabei sehr eng an seine Romanvorlage und setzte auch die ihm eigenen Vor- und Nachbemerkungen ins Bild. So erscheint der Autor selbst am Anfang auf der Leinwand und erzählt in einer kleinen Rahmenhandlung seine Geschichte: Er sitzt an einem Tisch mitten auf einer Sommerwiese bei 38 °C und schwitzt beim Schreiben von Filmszenen, die im verschneiten Winter spielen.

Das fliegende Klassenzimmer 1954Es ist kurz vor den Weihnachts­ferien und die Internatsschüler sind mit den Proben für die Weihnachts­aufführung ihres selbst geschriebenen Theaterstücks „Das fliegende Klassenzimmer“ beschäftigt...

Über den Film

In diesem Klassiker geht es um Wünsche und Sorgen der Schüler, um Ideale wie Freundschaft, Zivilcourage, Individualität statt Egoismus, Intellekt kontra Kraft und eine bessere Gesellschaft. Ideale, die heute ebenso zeitgemäß sind wie vor 50 Jahren, die aber 1933 in Nazideutschland unerwünscht waren und Kästner Veröffentlichungsverbot einbrachten.

Das fliegende Klassenzimmer wurde bei der Erstaufführung 1954 begeistert aufgenommen und wird von vielen Kästner-Fans und Filmkritikern auch heute noch als unübertroffen angesehen.

Beim Vergleich mit der Neuverfilmung bekommt man einen Eindruck von den Lebensumständen sowie dem Zeitgeschmack der jeweiligen Epoche. Diese Version zeichnet ein Bild der 50er Jahre, und das nicht nur wegen der Inszenierung in schwarz-weiß: Die Einrichtung ist karg, die Folgen des 2. Weltkrieges sind allgegenwärtig und es fehlen starke Mädchenfiguren.

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