Operation Arktis – Überleben im ewigen Eis
Auf der Suche nach dem Vater
Noch fast zwei Monate? Nein, so lange können die 13 Jahre alte Julia und die achtjährigen Zwillinge Ida und Sindre nicht warten, bis sie ihren Vater wiedersehen können. Die Geschwister sind mit ihrer Mutter gerade umgezogen und fühlen sich fremd in der neuen Umgebung. Nach einer Rauferei auf dem Schulhof flüchten sich die Kinder auf den örtlichen Flugplatz.
Allein im Eis
Als Ida und Sindre ein Loch im Zaun entdecken, kann Julia sie nicht aufhalten: Als blinde Passagiere wollen sie es an Bord eines Hubschraubers bis zu ihrem Papa schaffen, der als Pilot im weit entfernten Stavanger in Südnorwegen arbeitet. Dumm nur, dass der Heli gar nicht nach Stavanger, sondern zu einem Rettungseinsatz nahe Spitzbergen fliegt. Als die Kinder den Irrtum bemerken, sind Pilot und Fluggerät weg und sie mitten in der Nacht allein auf einer unbewohnten Insel im arktischen Winter.
Zusammenhalt der Geschwister
Zum Glück hat die verlassene Forschungsstation einige
Nahrung vorrätig, doch ewig werden die Ausreißer es hier kaum aushalten. Wie sollen sie wieder nach Hause kommen?
Niemand weiß, dass die Kinder hier sind. Vollkommen auf sich alleine gestellt, müssen sich die Geschwister nicht nur
eisigen Winterstürmen stellen, sondern ihre wenigen Lebensmittel auch gegen eine hungrige Eisbärin mit ihrem Jungen verteidigen. Ein Abenteuer in der Eiswüste beginnt, und den Geschwistern wird bewusst, dass sie füreinander da sein müssen, um zu überleben ...
Über den Film
Dieser mehrfach ausgezeichnete Kinderfilm, nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Leif Hamre aus dem Jahr 1971,
ist außergewöhnlich fesselnd und trotzdem kindgerecht umgesetzt. Er beeindruckt mit atemberaubenden Tier- und Landschaftsaufnahmen und verknüpft spannende Action-Szenen gekonnt mit der dynamischen Entwicklung zwischen den Geschwistern. Nur wenige Szenen wurden im Studio produziert – gedreht wurde vorwiegend auf der Halbmond-insel im arktischen Meer mit echten Eisbären und fast ohne Computeranimationen. Dadurch gibt der Film einen
authentischen Einblick in einen einzigartigen Lebensraum, der zunehmend gefährdet ist.
Operation Arktis ist ein packender Abenteuerfilm, der Action mit der Geschichte um familiären Zusammenhalt unter Geschwistern gekonnt verbindet und auch für Erwachsene spannende Unterhaltung bietet. In wunderschönen Bildern setzt die norwegische Regisseurin Grethe Bøe-Waal die faszinierende Landschaft des Nordpols mit seinen glasklaren Seen, heftigen Wetterumschwüngen und imposanten Eisbergen in Szene – die für die gestrandeten Kinder jedoch lebensgefährlich ist.
Cornelia Tiller, magazin-schule.de
Kurzinfo
Norwegen 2014
Drehbuch & Regie:
Grethe Bøe-Waal
Länge: 89 Min.
FSK ab 6
empfohlen ab 8 Jahre
Themen
Nordpol, Natur, Klimawandel, Familie, Angst, Einsamkeit, Überleben im Eis, Abenteuer, Zusammenhalt, Mut, Verantwortung, Selbstvertrauen
Auszeichnungen
Nordische Filmtage Lübeck 2015: Preis der Kinderjury; Kinderfilmfestival Montreal: Preis der Kinderjury und ECFA-Preis; Amanda Filmpreis Norwegen: bester Kinder-und Jugendfilm und weitere Auszeichnungen und Nominierungen internationaler Festivals.
Darsteller/innen
Kaisa Gurine Antonsen (Julia), Ida Leonora V. Eike (Ida), Leonard V. Eike (Sindre), Nicolai C. Broch (Vater), Line Verndal (Mutter) u.a.
Pädagogisches Begleitmaterial
» Filmheft Kinderfilmfestival Wien „Operation Arktis – Überleben im ewigen Eis ” (PDF, 170k)