Tagebuch einer Biene

Biene an einer Blüte

Honigbienen haben ihren eigenen Kopf

Wir halten das Leben einer Sommerbiene für kurz und unbedeutend. Was kann an einem 6-wöchigen Insektenleben denn so spannend sein? Sind Bienenvölker nicht der Inbegriff des „Kollektivs“ – tausende von fleißigen Arbeitsbienen im Dienst einer Königin? Ein Bienenstock ist tatsächlich perfekt durchorganisiert und ähnelt einem „Superorganismus“ mit einer ganz eigenen, kollektiven Intelligenz, ist aber gar nicht so homogen, wie wir glauben. Bienenvölker sind voller unterschiedlicher Individuen mit sehr verschiedenen Aufgaben, Fähigkeiten und sogar Vorlieben. Es gibt mutige, feige und sogar faule Exemplare!

Kameramann wartet mit aufgebautem Kamera-Equipment vor einem Bienenkasten

Von Blüte zu Blüte

Einige Honigbienen fliegen weiter, andere bleiben eher in der Nähe von ihrem Zuhause. Manche fliegen lieber bei schlechtem Wetter aus, das für sie eigentlich gefährlich ist, während andere lieber im Stock bleiben und andere Arbeiten übernehmen. Doch alle stellen sich mit viel Mut, Schläue und Erfindungsgeist den Herausforderungen eines Bienenlebens: Blumen finden, Pollen sammeln, Hornissen bekämpfen und den geeigneten Ort zum Nestbau finden. Dabei zeigen die kleinen Blütenstaubsammlerinnen außerordentliche Intelligenz und soziale Fähigkeiten: Sie haben erstaunliche Formen der Kommunikation, helfen sich gegenseitig bei Gefahren und fliegen am liebsten in den gleichen Teams hinaus in die Welt. Aber wehe sie werden vom Regen überrascht – ein einziger Regentropfen könnte tödlich sein…

Über den Film

In der Tradition von beeindruckenden Kinodokumentationen wie „Nomaden der Lüfte“ und „Mikrokosmos“ erzählt der Film von der abenteuerlichen Reise einer einzigen Biene von ihrer Geburt bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks. Vom Schlupf bis zum Tod passiert einiges im Bienenleben: Der erste Flug, das Sammeln von Blütenstaub, die Honigproduktion, die Geburt einer neuen Königin oder der Nestbau in einem alten Baumstamm zum Beispiel.

Drei Jahre Dreharbeiten mit der neuesten Makro-Kameratechnologie und CGI-Techniken ermöglichen eine einmalige Bildsprache, die atemberaubende Einblicke in die Welt der Bienen erlaubt – ohne dabei unwissenschaftlich zu werden. Erzählt wird diese faszinierende Geschichte von Anna Thalbach und ihrer Tochter Nellie.

Man erfährt viel über die Bienen. Mehr, als man gemeinhin noch aus dem Biologie-Unterricht behalten hat. Das macht den Film zu einer lehrreichen Angelegenheit, ohne dass der Unterhaltungswert dabei jemals zu kurz kommen würde. „Tagebuch einer Biene“ ist ein phantastischer Film für Jung und Alt, der jedem Zuschauer noch etwas über diese wundersamen Tiere beibringen kann.
Peter Osteried, programmkino.de

Dieser Film nimmt uns mit auf eine spannende Reise, die so noch nie im Kino zu sehen war. Bestimmte Verhaltensweisen und Gefühle wurden lange Zeit nur bei „höher entwickelten“ Säugetieren für möglich gehalten, zu denen letztlich auch der Mensch gehört. Von „einfachen“ Insekten glaubte man das lange Zeit nicht. Spätestens mit diesem „Tagebuch einer Biene“ werden wir eines Besseren belehrt. Bienen haben ein vielschichtiges Innenleben. Wissenschaftlich auf dem neuesten Stand der Forschung möchte uns der Film aber nicht belehren. Er macht uns anhand seiner faszinierenden Aufnahmen und eines unaufdringlichen Kommentars staunend über diese kleinen Tiere und ihre sozialen Fähigkeiten. Bienen arbeiten „immer und überall“ zusammen, alles wird geteilt und doch ist jede von ihnen „anders und das ist gut so“. Wenn das nicht unseren Respekt ihnen und der ganzen Natur gegenüber verdient!
Thomas Werner, hanisauland.de

Eines schafft das „Tagebuch einer Biene“ jedenfalls: Es vermittelt emotional und in einer Sprache, die jedes Kind versteht, dass Insekten lebenswert, schützenswert, liebenswert und wertvoll sind. Nicht nur, weil sie unser Essen bestäuben. Oder weil sie als Staat so tolle Dinge können. Sondern um ihrer selbst willen. Als Lebewesen.
Dagny Lüdemann, Zeit Online

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