Die geheimnisvolle Minusch

Die geheimnisvolle Minusch

Eine seltsame junge Frau

Sie schläft am Tag und treibt sich nachts auf den Dächern herum, futtert am liebsten rohen Fisch und flüchtet beim Anblick eines Hundes sofort auf den nächsten Baum. Für eine Katze nicht weiter ungewöhnlich – aber dass sich eine hübsche junge Frau derart seltsam verhält, macht den Journalisten Tibbe stutzig. Trotzdem lässt er das geheimnisvolle Fräulein Minusch bei sich wohnen. Für den schüchternen und erfolglosen Lokalreporter erweist sich seine neue Mitbewohnerin als die Rettung, denn die ehemalige Samtpfote versorgt ihn mit allen Neuigkeiten der Stadt. So hat Tibbe immer einen Informationsvorsprung, seine Reportagen landen auf der Titelseite und er macht Karriere.

Ein Plan der zum Himmel stinkt

Die geheimnisvolle Minusch Eines Tages erhält Minusch von ihren Katzenfreundinnen eine höchst brisante Information: Der mächtige Industrielle Ellemeet tritt in der Öffentlichkeit als wohltätiger Fabrikant wunderbar duftender Deodorants auf, doch insgeheim verfolgt er einen korrupten Plan, der zum Himmel stinkt. Minusch fordert Tibbe auf in der Zeitung darüber zu berichten und so den Plan zu vereiteln. Doch Tibbe will diese explosive Story nicht veröffentlichen, denn die einzigen Zeugen für Ellemeets Untaten sind Katzen…

Wer wird Tibbe glauben?

Die geheimnisvolle Minusch Minusch droht Tibbe zu verlassen, wenn er den Fabrikaten nicht entlarvt. Ohne Minusch wäre Tibbe ein Niemand, denn nur durch sie bekommt er seine sensationellen Geschichten – und ein bisschen verliebt ist er auch in seine hübsche Untermieterin. So nimmt er all seinen spärlichen Mut zusammen, um dem Industriellen die Stirn zu bieten. Doch wer wird Tibbe glauben, dass der angesehene und einflussreiche Ellemeet, Vorsitzender des Tierschutzvereins, ein Tierquäler und Betrüger ist?

Über den Film

Mit viel Charme und Humor ist Vincent Bal eine märchenhafte Kinderfilm-Komödie gelungen, bei der Themen wie Kleinstadt-Korruption, Manipulation der Presse, die Scheinheiligkeit eines skrupellosen Unternehmers und Vorurteile gegen Menschen, die ein bisschen anders sind oder vielleicht mal eine Katze waren, angesprochen werden. Auch witzige Anspielungen auf Filmklassiker fehlen nicht: Fräulein Minusch sitzt wie einst Audrey Hepburn in Billy Wilders „Sabrina“ in der Baumkrone und das Duell zwischen Kater und Fabrikant Ellemeet erinnert an den Showdown aus Fred Zinnemanns „Zwölf Uhr mittags“.
Manfred Hobsch, Kinder- und JugendFilmKorrespondenz 90-2/2002

Ganz beiläufig entwickelt der Film eine sinnvolle pädagogische Weisheit: Dass man seinen Idealen nicht untreu werden darf, auch wenn man dafür manchmal gegen den Strom schwimmen muss.
Lars Penning, Tip 16/02

Der Eröffnungsfilm des 25. Kinderfilmfestes der Berlinale 2002 brach in den Niederlanden alle Kassenrekorde. „Die geheimnisvolle Minusch“ war nur einer von 35 ausgezeichneten Filmen für die lehrplanbezogene Arbeit im Unterricht, die während der SchulKinoWochen vom 19. bis zum 30. November vormittags in über 30 Berliner Kinos gezeigt wurden.

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