Die Häschenschule – Der große Eierklau

Lehrer Eitelfritz sitzt mit vielen Hasenkindern auf einer langen runden Bank

Große Vorfreude in der Häschenschule!

Es ist kurz vor Ostern und alle sind mit den Vorbereitungen für das anstehende Fest beschäftigt. Unter dem Kommando von Henne Gudrun werden auf dem Hühnerberg fleißig Eier gelegt, die anschließend von den Häschen bunt bemalt werden. Wie jedes Jahr werden in einem feierlichen Ritual mit Hilfe des Goldenen Eis die Hasen ausgewählt, die in der Häschenschule eine Ausbildung zum „Meisterhasen“ erhalten. Die Auserwählten müssen dafür sorgen, dass jedes Kind ein Osternest findet und tragen große Verantwortung. Als das Goldene Ei ausgerechnet den Großstadthasen Max als Meisterhasenkandidat bestimmt, ist die Überraschung groß. Der ehemalige Schüler hängt nach seiner Ausbildung zum Osterhasen wieder mit seinen alten Kumpels in der Stadt ab und fällt eher durch coole Sprüche als durch besondere Fähigkeiten auf.

Madame Hermine steht mit einer Schale vor dem goldenen Ei

Ostern ist in Gefahr!

Dennoch nimmt Max die Wahl an und kehrt zur Häschenschule zurück. Doch noch vor dem ersten Training geschieht das Unfassbare: Das Goldene Ei – die Quelle der magischen Fähigkeiten aller Osterhasen – färbt sich schwarz! Madame Hermine befürchtet das Schlimmste, denn „Verdunkelt sich das Goldene Ei, ist es mit Ostern bald vorbei“. Aber dahinter steckt Leo, der Anführer einer üblen Großstadthasengang, der Ostern abschaffen will. Leo erschleicht sich die Hilfe der Fuchsfamilie und lässt nichts unversucht, um der Häschenschule die Ostereier abzuluchsen. Schließlich entführt er sogar Hasenmädchen Emmi! Um seine beste Freundin zu retten, benötigt Max die Hilfe des Fuchsjungen Ferdinand. Doch kann ein Hase ausgerechnet einem Fuchs vertrauen?

Der Fuchs in der Mitte von vier Hasenkindern

Über den Film

Amüsanter Animationsfilm, der lose auf einem Bilderbuchklassiker aus dem Jahr 1924 beruht und mit einer spannenden Geschichte, kinderaffinen Themen, reichlich Humor und farbenfrohen Kulissen auch Vorschulkinder gut unterhält. Die liebevoll gestalteten Hauptfiguren bieten zudem hohes Identifikationspotenzial für das jüngste Publikum.
Reinhard Kleber, filmdienst.de

Die Überwindung von Vorurteilen steht im Mittelpunkt des Films und wird insbesondere anhand der Beziehung zwischen Max, Emmi und Ferdinand durchgespielt. Vor allem zu Beginn hat der Fuchs es schwer, von den Osterhasen anerkannt zu werden, weil man ihm keine Verhaltensänderung zutraut. So spielt der Film auch mit starren Zuschreibungen, hinterfragt diese und zeigt zugleich auf, wie wichtig auch Vertrauen ist. Indem am Ende die Hasen und der Fuchs gemeinsam die Häschenschule retten und eine alte Prophezeiung erfüllen, lässt sich der Film auch als Plädoyer für Vielfalt lesen. Neben Ferdinand erweist sich auch Max als interessante Figur, weil er keineswegs ein makelloser Held ist. Zu Beginn denkt Max nur an sich und eckt deshalb oft mit anderen an. Er muss im Laufe des Films erst lernen, auch auf andere Rücksicht zu nehmen und mit diesen zusammenzuarbeiten. Während der Film inhaltlich so zum Nachdenken über Vorurteile und Zusammenhalt anregt, kann bei einer Besprechung der Blick auch auf die Gestaltung des Films gelenkt werden, der mit seinen flächigen Bildern die Nähe zum klassischen Trickfilm sucht, auch wenn es sich tatsächlich um eine CGI-Animation handelt.
Stefan Stiletto, Vision Kino FilmTipp 2022

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