Sommer-Rebellen

Die beiden Kinder sehen sich an und haben dabei abgenagte Melonenstücke im Mund

Endlich Sommer

Der 11-jährige Jonas wünscht sich nichts mehr, als in den Sommerferien zu seinem Opa Bernard in die Slowakei zu fahren und mit ihm Boot zu fahren – wie früher mit seinem Vater Juraj. Seit dieser vor einem Jahr beim Rafting ums Leben gekommen ist, gibt es nur noch Zoff zu Hause. Alles dreht sich nur noch um seinen kleinen Bruder Elias und nun hat Jonas Mutter Beate sogar entschieden, nicht zu Opa, sondern ans Meer zu fahren! Jonas ist darüber so wütend, dass er kurzerhand ausreißt und heimlich mit dem Zug in Richtung Slowakei fährt. Seinem Opa schickt er eine gefälschte Nachricht in Beates Namen und verhindert geschickt, dass die beiden sich direkt absprechen. Der lang erwünschte Sommer bei Opa kann beginnen!

Jonas schiebt Alex in einem Einkaufswagen über einen Parkplatz

Operation cooler Opa!

Doch Bernard ist nicht mehr so, wie ihn Jonas in Erinnerung hat. Inzwischen in den Vorruhestand befördert, verhält er sich seltsam und launisch. Den ganzen Tag hängt er zu Hause rum, der Kühlschrank ist leer, die Wohnung verwahrlost und überall stehen leere Bierflaschen herum. Immer wenn Jonas nach Papas Boot fragt, findet Bernhard Ausflüchte. Von der erhofften Zeit voller Spaß und Action ist auch nach 3 Tagen nichts zu merken. Doch dann lernt Jonas die selbstbewusste Alex aus der Nachbarschaft kennen. Zusammen hecken sie einen verrückten Plan aus, um aus Bernhard wieder den Alten zu machen: ein neuer Job, ein neues Hobby und eine neue Frau müssen her!

Über den Film

Zunächst ist „Sommer-Rebellen“ ein farbenfroher, beschwingter und mit viel Leichtigkeit und Witz erzählter Sommerfilm für Kinder. Doch unter der sonnendurchfluteten Fassade verbirgt sich eine durchaus ernste Geschichte über die Beziehung von Kindern zu ihren Großeltern und den individuellen Umgang mit Tod und Verlust. Sowohl Jonas als auch seinem Opa gelingt es zunächst nicht, über die eigenen Verlusterfahrungen zu sprechen. Beide verstricken sich in unterschiedliche Lügengeschichten und bewegen sich erst langsam aufeinander zu. Erzählt wird aus Jonas' Perspektive, die Kamera ist nah an ihm dran, begleitet ihn durch seinen Sommer und zeigt wie er lernt, seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen.
Moritz Stock, VISION KINO

Kamerafrau Jieun Yi hat „Sommer-Rebellen“ in strahlend schönen Bildern gefilmt und trotz der auf den ersten Blick traurigen Themen ist ein humorvoller Film für die ganze Familie. Das Gute dabei: Es bleibt vieles in der Schwebe eines nicht enden wollenden Sommertages. Auch das Happy End.
Susanne Kim, indiekino.de

Ein leichter, aber keinesfalls banaler Sommerfilm ist Martina Sakovà mit „Sommer-Rebellen“ gelungen, ein impressionistischer Blick auf ein paar Wochen Kindheit, herausragend gefilmt und gerade vom jungen Hauptdarsteller Eliáš Vyskočil überzeugend gespielt.
Michael Meyns, programmkino.de

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