Karo und der Liebe Gott

Karo und der Liebe Gott

Mitten ins Herz

„Lieber Gott, lass alles wieder so sein wie es früher war.“ Für die achtjährige Karo bricht eine Welt zusammen, als sie von der bevorstehenden Trennung ihrer Eltern erfährt. Alles flog ausgerechnet an Karos Erstkommunion auf und dann ging alles ganz schnell: Karo und ihre Mutter ziehen aus und Karos Vater bleibt allein in der alten Wohnung zurück. Zum Abschied schenkt er seiner Tochter zwei Walkie-Talkies, aber bereits beim Umzug geht ein Gerät verloren.

Der alte Mann von nebenan

Karo und der Liebe GottÜber das verbliebene Funkgerät bittet Karo um göttlichen Beistand. Und tatsächlich – nach mehreren Versuchen meldet sich eine mürrische männliche Stimme, die direkt aus dem Himmel zu kommen scheint. Bald findet Karo heraus, dass der „Liebe Gott“ nur ein Stockwerk unter ihr wohnt. Ein alter Mann mit vergammelter Kleidung und Alkoholfahne, der seine leeren Flaschen im Kinderwagen in der Gegend herum fährt. Mit ihrem Ziel vor Augen, ihre Eltern wieder zusammen zu führen, sieht Karo aber über alles hinweg und klammert sich an den Mann, der seinen weinseligen Scherz mit dem Kind mehr als bereut.

Kann Glaube Berge versetzen?

Karo und der Liebe GottBald ist er in Karos sorgenvolle Welt hineingezogen und kann gar nicht anders, als seine Rolle zu spielen. Als Nachbarn Karo und den „Lieben Gott“ zusammen sehen, wird ihr der Umgang mit ihm verboten. Da sind sich Mama und Papa plötzlich einig. Doch mit Unterstützung des Nachbarmädchens Ina trifft sich Karo heimlich weiterhin mit ihrem „Lieben Gott“, der ihr hilfreiche Tipps gibt, wie man die Scheidung der Eltern abwenden könnte. Doch alle Versöhnungsstrategien schlagen fehl. Karo muss akzeptieren, dass ihre Eltern miteinander nicht glücklich werden können.

Über den Film

Etwa 200.000 Ehen werden in Deutschland Jahr für Jahr geschieden. In rund 50 Prozent aller Fälle sind minderjährige Kinder von der Trennung betroffen. Wenn Eltern sich scheiden lassen, bleiben die Kinder oft ratlos zurück. Der mit augenzwinkerndem Humor und erfrischender Phantasie erzählte Film nimmt konsequent die Sicht der achtjährigen Karo ein und bietet damit Kindern eine Identifikationsfigur, die sich mit ihnen auf Augenhöhe befindet.

Karos Geschichte spricht die Zuschauer vor allem emotional an, er macht Kindern Mut, auch schwierige Lebenslagen zu meistern und verdeutlicht behutsam zwei unvereinbare Gegensätze: den Wunsch von Kindern nach einer glücklichen Familie mit beiden Elternteilen, und zugleich das allmählich entstehende Bewusstsein, dass Mutter und Vater sich nicht mehr verstehen und separate Wege gehen müssen.

Berührend und zum Nachdenken, entzückend und Gott sei Dank in keinster Weise Kitsch! Die Welt und Gott aus Sicht eines Kindes! Einer der besten Kinderfilme für Kinder und Erwachsene, den ich je gesehen habe. Einfach empfehlenswert. Kleine Zeitung, Klagenfurt 2006

Eine schmetterlingsleichte, kluge Story über den Zerfall von Familien. Und ein Plädoyer dafür, die Welt trotz dieses Zusammenbrechens der herkömmlichen Familienwelt positiv zu sehen. kinomachtschule.at

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