Der Prinz und der Prügelknabe

Der Prinz und der Prügelknabe

Der neue Prügelknabe

Seit dem Tod seiner Eltern ist der 11-jährige Tommi gezwungen, ganz allein für sich und seine Schwester Annerose zu sorgen. Gemeinsam träumen sie von einer besseren Zukunft, doch erst einmal wird alles noch viel schlimmer. Tommi wird ins Königsschloss verschleppt und soll der neue Prügelknabe des verzogenen Prinzen Boris werden: Jedes Mal, wenn Boris etwas ausgefressen hat, bekommt nicht er die Prügel, sondern Tommi. Schließlich ziemt es sich nicht, einen königlichen Hintern zu versohlen... Verständlicherweise findet Tommi seinen neuen Job nicht so lustig. Denn Boris stellt dauernd etwas an!

Immer üblere Streiche

Der Prinz und der Prügelknabe Mehr noch als um sein Hinterteil sorgt sich Tommi aber um Annerose, die unschuldig im Gefängnis sitzt. Er muss sie so schnell wie möglich befreien, aber des Prinzen Streiche halten ihn ganz schön auf Trab. Bald kommt Tommi dahinter, dass Boris gar nicht nur frech ist, sondern einsam und traurig. Er leidet darunter, dass sein Vater nie Zeit für ihn hat. Auf diese Vernachlässigung reagiert Boris mit immer übleren Streichen, zieht er damit doch wenigstens für kurze Momente die Aufmerksamkeit auf sich. Als der „Flegelprinz“ dann aber den Botschafter des Nachbarstaates vergrault und damit fast einen Krieg auslöst, reicht es dem König. Prinz hin oder her, dafür soll Boris bestraft werden. Höchstselbst!

Die gemeinsame Flucht

Der Prinz und der Prügelknabe Plötzlich haben Tommi und Boris denselben Wunsch: Nichts wie weg! Obwohl sie einander nicht riechen können, machen sich beide gemeinsam aus dem Staub. Doch kaum sind sie aus dem Schloss heraus, fallen sie zwei gefürchteten Räubern in die Hände. Als die erfahren, dass sie einen Prinzen gefangen haben, kommen sie auf die Idee, Lösegeld zu verlangen. Aber wer ist der Prinz und wer der Prügelknabe?

Über den Film

Ein Märchen ohne Mystik, voller Inhalte, die aktuell und relevant für die Entwicklung junger Menschen sind und mit denen die historische Distanz dieses Filmes überwunden wird. Ein Kinderfilm mit märchenhaften Elementen und dennoch heutigen Konflikten, etwa der Beziehung zwischen Vater und Sohn: der Vater, der immer alles verspricht und nichts hält, die Entwicklung einer Freundschaft zwischen zwei entgegengesetzten Jungen und ...
Aus: FBW Langfilme 1993-1996, Prädikat: besonders wertvoll

Ein zwischen Märchen und Sozialkritik angelegter, von unaufdringlicher Spannung und zurückhaltendem Humor getragener Kinderfilm, der seine „Botschaften“ unterhaltsam vermittelt. Hervorragend inszeniert und fotografiert, erfrischend gespielt.
Lexikon des internationalen Films

Aufwändig inszeniert ist dieser Kinderfilm des jungen Regisseurs Syd Macartney und knüpft nahtlos an die Erzählungen Charles Dickens an. Das Märchen um die Freundschaft zweier ungleicher Jungen mit nicht zu übersehender Sozialkritik birgt gute Unterhaltung ohne moralinsauren Beigeschmack.
Chemnitzer Morgenpost/Dresdner Morgenpost

» zum Seitenanfang