Rico, Oskar und die Tieferschatten

Rico, Oskar und die Tieferschatten

Der Kopf spielt Bingo

Rico ist tiefbegabt, wie er es selbst ausdrückt. Das heißt, in seinem Kopf kullern die Gedanken manchmal wie die Kugeln in einer Bingotrommel wild durcheinander. Zusammen mit seiner Mutter und allerhand verschiedenen, mehr oder weniger sympathischen Nachbarn lebt der Zehnjährige in der Dieffe 93 in Kreuzberg. Rechts und links unterscheiden, sich den Weg zum Supermarkt merken, verstehen wie eine gekochte Nudel auf den Bürgersteig geraten ist – das sind so typische Herausforderungen, vor denen Rico Tag für Tag steht. Aber Rico weiß sich zu helfen, mit seinem Merkrekorder und einigen Geheimmarkierungen an Straßenecken kommt er ziemlich gut zurecht. Das muss er auch, weil ihn seine Mutter, die in einer Bar arbeitet, ziemlich häufig alleine lassen muss.

Ein unschlagbares Team

Rico, Oskar und die Tieferschatten Da trifft es sich gut, dass er eines Tages auf Oskar trifft. Der ist hochbegabt, aber ziemlich ängstlich und trägt aus Sorge um seine Gesundheit immer einen Helm. Beide Jungen sind auf ihre Art etwas „anders“, aber zusammen bilden der furchtlose Rico und der blitzgescheite, aber übervorsichtige Oskar ein unschlagbares Team. Gemeinsam verbringen sie fortan ihre Freizeit damit, auf Verbrecherjagd zu gehen. Besonders abgesehen haben sie es dabei auf den berüchtigten Kindesentführer Mister 2000, der kleine Kinder entführt und 2.000 Euro Lösegeld fordert.

Ziemlich beste Freunde

Rico, Oskar und die TieferschattenJetzt Eines Tages erscheint Oskar nicht am verabredeten Treffpunkt. Könnten die Schatten in der ausgebrannten Wohnung im Hinterhaus etwas mit Oskars Verschwinden zu tun haben? Hat Mister 2000 herausgefunden, dass die Jungs ihn suchen? Wenn ja, dann ist Oskar in ernsthafter Gefahr! Rico muss allen Mut zusammenkratzen und alle Kräfte mobilisieren, um Mister 2000 zu finden und seinen Freund zu befreien. Doch wie schafft er es mit seiner Tieferbegabung durch ganz Berlin und wem kann er trauen und wem nicht?

Über den Film

Mit seinen Geschichten über den tiefbegabten Berliner Jungen Rico und seinem besten Freund Oskar hat der erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautor Andreas Steinhöfel ein Millionenpublikum erreicht. Fantasievoll und zugleich wirklichkeitsnah, sprachlich ausgefeilt und zugleich lebensecht sind seine Bücher und Regisseurin Neele Leana Vollmar ist es beispielhaft gelungen, Steinhöfels preisgekrönte Vorlage, seinen Sprachwitz und entlarvenden Humor in ein fröhliches Kino-Abenteuer umzusetzen. Entstanden ist eine fulminante Mischung aus Kriminalkomödie, Milieuschilderung und Gesellschaftskritik – lustig, herzerwärmend und spannend.

Es sind skurrile Figuren, die Steinhöfel erfunden hat. Ebenso setzt Regisseurin Neele Leana Vollmar ihre jungen Akteure auch ein. Anton Petzold und Juri Winkler bringen eine Natürlichkeit in ihre Rollen, die nicht nur Rico und Oskar, sondern den Film augenblicklich sympathisch werden lässt. Um die Jungschauspieler sind namhafte Mimen besetzt – Karoline Herfurth als Mutter und Milan Peschel, Ursela Monn, Axel Prahl und David Kross als Nachbarn. Als griesgrämige Eisverkäuferin absolviert zudem Anke Engelke einen Gastauftritt.
Peter Osterried, kritiken.de

Ich habe mich gefragt, wie sich ein Kind fühlt, das nicht so tickt wie die anderen.
Andreas Steinhöfel (Autor)

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