Ronja Räubertochter

Ronja Räubertochter

Unwetter über der Mattisburg

In einer Gewitternacht zerteilt ein gewaltiger Blitz die Mattisburg in zwei Teile. In diesem Moment wird Ronja geboren und ihre Eltern, der Räuberhauptmann Mattis und seine Frau Lovis, sind überglücklich. In den folgenden elf Jahren wächst Ronja unbekümmert inmitten einer Schar raubeiniger und fröhlicher Räuber auf, entwickelt Stärke und kennt keine Furcht. Ihr Vater Mattis ist stolz auf seine mutige Tochter, aber oft ist ihm die Unternehmungslust des Mädchens nicht ganz geheuer.

Her mit den Gefahren

Ronja RäubertochterRonja gibt keine Ruhe, bis sie alles kennen gelernt hat, wovor der Vater sie warnt: die Geister, die Graugnome, die Rumpelwichte und Dunkeltrolle. Schließlich muss sie wissen, wovor sie sich zu hüten hat. Bei einem ihrer Streifzüge trifft sie auf einen gleichaltrigen Jungen. Es ist Birk, der Sohn des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka, mit dessen Großvater schon ihr Großvater im unversöhnlichen Streit lag. Nun haben sich die Borka-Räuber unbemerkt in der anderen Hälfte der Mattisburg eingenistet. Ronja ist fuchsteufelswild und wünscht den ganzen Borka-Clan „mit einem Furz zum Donnerdrummel“.

Zwei verfeindete Räuberfamilien

Ronja RäubertochterBald Doch schon bald merkt sie, dass Birk eigentlich kein richtiger Feind ist und zwischen den beiden Kindern beginnt eine innige Freundschaft. Mattis schäumt vor Wut, als er davon erfährt. Als sich Ronja bei einem Kampf auch noch auf die Seite ihres Freundes stellt, ist Mattis tief verletzt und verstößt seine innig geliebte Tochter. Vielleicht wäre alles wirklich traurig ausgegangen, wenn Ronjas Mutter Lovis nicht gewesen wäre…

Über den Film

Dieser Kinderfilmklassiker gilt als eine der schönsten Lindgren-Verfilmungen – eine phantasievolle, zeitlose Variante der Geschichte von Romeo und Julia, kindgerecht aufbereitet und mit Happy End. Ein Film voller Kraft, Poesie und Humor über eine Eltern-Kind-Beziehung, über das Heranwachsen und Selbstständigwerden von Kindern und über Freundschaft, Toleranz und Sich-Vertragen. Themen wie Liebe, Gewalt, Tod, die Verbundenheit des Menschen zur Natur und der schmerzhafte Prozess des Erwachsenwerdens, der mit der Abnabelung von den Eltern einhergeht, sind in diesem Klassiker auf herausragende Weise umgesetzt.

Diese Geschichte, in der die verschiedenen Jahreszeiten ebenso einbezogen sind wie die Traum- und Märchenwelt des Nordens mit Trollen und Druden und herzigen Erdmännchen, wird mit bezaubernder Leichtigkeit serviert, zeigt eine Fülle von wunderbaren Typen, ist so voller Zuneigung und Humor, dass man nicht Kind sein muss, um begeistert ein- und mitzutauchen, zu träumen, zu fürchten, zu weinen und zu lachen.
Christine Ziese, Filmecho 1985

Es ist aber auch ein „skandinavischer“ Film, der seinen Reiz aus einer urwüchsigen Landschaft bezieht: Wälder mit Teppichen voller Buschwindröschen, weichen Moosdecken, rauschenden Wildbächen, gewaltigen Wasserfällen, klaren Seen und Plätzen, wo der Blick frei ist. Christel Strobel, Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz 22-2/1985

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