Der Taschendieb

Der Taschendieb

Klarinette und Tierskelette

Zwei große Hobbys hat der 12-jährige Alex: Klarinette spielen und Tierskelette. Während die Musik in der Familie sehr ernst genommen wird, haben Alex Eltern wenig Verständnis für die andere Leidenschaft ihres Sohnes. Eigentlich hat Alex ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, aber meistens sind die beiden mit ihren eigenen Problemen beschäftigt oder nicht zu Hause. Und so verbringt Alex seine Freizeit am liebsten mit seiner Oma Roos. Dort gibt es keinen Diätplan sondern Kakao und Apfelkuchen – bei ihr fühlt sich Alex geborgen und sie hat auch Verständnis für sein ungewöhnliches Hobby.

Die Großmutter wird überfallen

Der TaschendiebAls Alex eines Tages seine Großmutter besuchen will, findet er sie an ein Heizungsrohr gefesselt vor. Evert und Lukas, zwei Brüder aus Alex’ Schule, haben die alte Dame überfallen und all ihre Ersparnisse geraubt. Alex hat die Täter erkannt und will sofort zur Polizei. Aber Roos hat Angst, man könnte sie für senil halten und ins Altersheim abschieben, weil sie ihre Notgroschen zwischen der Bettwäsche liegen hat, anstatt auf der Bank. Daher bittet sie ihren Enkel, niemandem etwas von dem Überfall zu erzählen.

Eine Spirale aus Lügen

Der TaschendiebDamit stürzt sie ihren Enkel ungewollt in einen Gewissenskonflikt und das nutzen die jugendlichen Täter aus: Sie lauern Alex auf, bedrohen ihn und nehmen ihm seine Klarinette ab. Alex macht sich durch sein Schweigen weiter erpressbar und schließlich zwingen ihn seine Peiniger sogar, bei ihren Raubzügen mitzumachen. Alex wird zum Taschendieb und gerät immer mehr in die Spirale aus Lügen, Einschüchterung, Schweigen und Mitmachen. Er lebt ständig in Angst und frisst seinen Kummer so lange in sich hinein, bis er krank wird. Erst als er den Mut hat, seiner ahnungslosen Großmutter alles zu erzählen, findet er einen Ausweg...

Über den Film

„Der Taschendieb“ ist eine beeindruckende Studie eines Täters, der zugleich Opfer ist. Der Film besticht durch seine realistische Darstellung der Ängste und Repressionen, denen ein Heranwachsender ausgeliefert ist und die ihn immer mehr von seiner Familie zu isolieren drohen. Auf eindrucksvolle Weise zeigt er, wie auch ein wohlbehütetes Kind in einen Teufelkreis aus Lügen und Gewalt geraten kann, ohne dass die Eltern auf die Probleme ihres Kindes aufmerksam werden. Der Film konzentriert sich ganz auf die Not des bedrängten Kindes, schafft aber auch Verständnis für die jugendlichen Erpresser, indem er mit ausdrucksstarken Bildern die Tragik ihres familiären Hintergrunds beleuchtet. Ein spannender Film zum Thema Erpressung und Gewalt von Schülern gegen jüngere Mitschüler und die Notwendigkeit, mit jemandem darüber zu sprechen.

Logo Schulkinowochen„Der Taschendieb“ war nur einer von 34 Filmen für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 13, die während der SchulKinoWochen vom 13. bis 24. November 2006 vormittags in über 30 Berliner Kinos gezeigt wurden. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.schulkinowochen.de.

» zum Seitenanfang