Unheimlich perfekte Freunde

Frido und seine Klassenkameraden vor einer Schultafel

Die Geister, die ich rief

Wer hat sich nicht schon einmal einen Doppelgänger gewünscht, der all die Dinge tut, auf die man keine Lust hat? Ein perfektes Spiegelbild, das erfolgreicher, witziger, sportlicher und intelligenter ist als man es selber je sein könnte. Für Frido wäre so ein Doppelgänger wohl die einzige Chance gemeinsam mit seinem besten Freund Emil doch noch aufs Gymnasium wechseln zu können. Als der 10-Jährige nach einer unangenehmen Schulsprechstunde und dem anschließenden Streit seiner getrennt lebenden Eltern auf einen Jahrmarkt flüchtet, findet er sich in einem geheimnisvollen Spiegelkabinett wieder.

Das perfekte Ich

Frido auf dem Fahrrad mit seinem Doppelgänger im Anhänger Plötzlich wird sein Spiegelbild lebendig und bietet seine Dienste an. Frido scheint das große Los gezogen zu haben, denn sein perfektes Ich bringt nicht nur gute Noten nach Hause, es räumt auch sein Zimmer auf und isst ohne Murren den von Frido verhassten Fisch. Das macht nicht nur seine Mutter misstrauisch – auch Emil wundert sich über Fridos plötzliche Verwandlung in einen humorlosen Streber. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen!

Die Doppelgänger müssen weg

Die Klasse steht bedrohlich hinter FridoAls Emil hinter das Geheimnis kommt, will auch er einen Doppelgänger. Der soll natürlich das Gegenteil von ihm sein, also ein exzellenter Sportler und cooler Sprücheklopfer, der sich von niemandem herumkommandieren lässt. Emils Wunsch wird prompt erfüllt, doch die magische Doppelgänger-Aktion fliegt auf und bald besteht die ganze Klasse aus überangepassten und merkwürdig seelenlosen Musterschülern. Als die zweiten Ichs zunehmend versuchen, die Kinder aus ihren Familien zu verdrängen, müssen die beiden Freunde handeln: Die Doppelgänger müssen schleunigst verschwinden. Die Frage ist nur: Wie?

Über den Film

Im Rahmen der Initiative Der besondere Kinderfilm inszenierte Regisseur Marcus H. Rosenmüller (WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT) eine ebenso kluge wie märchenhafte Familienkomödie, die ihren jungen Zuschauern die wichtige Erkenntnis vermittelt, dass jeder Mensch perfekt ist, genau wie er ist.

UNHEIMLICH PERFEKTE FREUNDE ist ein Plädoyer für Freiheit und Fantasie – und für Kinderparadiese, in denen Erwachsene nichts zu melden haben und die nur dort entstehen können, wo Kinder ungestört spielen dürfen. Heutzutage werde wahnsinnig viel in Bildung, ins Übermorgen und in die Zukunft der Kinder investiert, kritisiert Rosenmüller. – focus.de

Den Autorinnen Simone Höft und Nora Lämmermann gelingt es gut, den (nicht nur) in der Familie aufgebauten Leistungs- druck anzusprechen. Auch die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, Schulkinder bereits nach Abschluss der vierten Klasse auf die weitere Bildung festzunageln, schwingt mit. Marcus H. Rosenmüller verbindet Unterhaltung in Form von Fantasy und Humor mit inhaltlicher Relevanz. Schön, wenn „Problemfilme“ nicht als trockene Themenwerke daherkommen, sondern zuallererst als Filme, die nicht langweilen. – Christian Horn, zitty.de